- Bestand F 8 Evangelisches Dekanatamt Biberach
Vollansicht Verzeichnungseinheit 2100
Signatur: | 2100 |
Titel: | Akten zum umstrittenen Frühprediger Jakob Merkle (Teil 3) |
Laufzeit: | Juni 1653- Juli 1654 |
Enthält: | Enthält: - Abschrift des Kirchenliedes "Herr Jesu Christ, dich zu uns wend" [EG 155], zu dem Jakob Merkle drei zusätzliche Verse gedichtet hat, o.D. [1653] (1, 2) - Konzept eines Dankschreibens an Herzog Eberhard von Württemberg betr. Überlassung des Samuel Gerlachs als Frühprediger und gleichzeitig erneute Beschwerdeführung gegen Jakob Merkle, dessen Reden die Katholiken veranlasst hat, die Evangelischen zur Abwendung von ihrem Glauben zu überreden, 27. Mai/6. Juni 1653 (3) - Dekret des gesamten Rates betr. Beruhigung der Bevölkerung, 2. Sept. 1653 (4) - Schreiben Merkles aus Witzenhausen in Franken an den Bürgermeister Gaupp, 12. Juni 1654 (5) - Wiederholte Beschwerden an Herzog Eberhard von Württemberg betr. die schädlichen Umtriebe Merkles, 22. Juni/2. Juli 1654 (6, 7); Merkle unterhielt immer noch eine Korrespondenz mit Biberacher Bürgern und verursachte dadurch "bürgerliche motus" - Schreiben des gesamten Rates an Merkle mit der Aufforderung, die Korrespondenz mit Biberacher Bürgern zu unterlassen, 22. Juni/2. Juli 1653 (8) - Bürgermeister Georg Gaupp, Stadtamman Johann Georg Lay und Mittagprediger Matthäus Briegel d.Ä. werden in Stuttgart als Abgeordnete einer neuerlichen Deputation angekündigt, 26. Juni/6. Juli 1654 (9) - Instruktionen für die Abgeordneten, die in Stuttgart mit Herzog Eberhard von Württemberg über das Lied "Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort" (EG 193) und die Umtriebe Merkles verhandeln sollten, 26. Juni/6. Juli 1654 (10) - per Dekret ruft Herzog Eberhard Biberacher Bevölkerung zur Ruhe auf (mit zwei Abschriften), 4. Juli 1654 (11-13) - per Dekret bestätigt Herzog Eberhard das Eintreffen der Biberacher Deputation, 6. Juli 1654 (14) - in einem herzoglichen Dekret (Abschrift) wird die ev. Bevölkerung gewarnt, den Lehren Merkles anzuhängen und sie zu verbreiten, 6. Juli 1654 (15) - Konzeptschreiben an den Ritter Veit Ulrich Truchsess von und zu Wetzhausen mit der Bitte, Merkle zur Ruhe anzuhalten, 11./21. Juli 1654 (16) - Veit Ulrich Truchsess von Wetzhausen bestätigt den Empfang des Biberacher Schreibens, ebenso eines Schreibens von Herzog Eberhard von Württemberg betr. Jakob Merkle (mit Abschrift), 18. Juli 1654 (17, 18) - Konzeptschreiben an den Augsburger Rat, 17./27. Juli (19) |
Umfang: | 19 Schr. (39 Bl.) |
Altsignatur: | 197 |
Bemerkung: | Samuel Gerlach amtierte nur wenige Monate. Er hatte in der vergifteten Atmosphäre keine Chance, da ein Großteil der ev. Bürgeschaft immer noch Merkle nachhing. Der Biberacher Rat bat resigniert um seine Abberufung, der Württemberg nachkam und Gerlach nach Wildbad versetzte. Mit der Berufung von Nikolaus Kühn kam erst 1655 etwas Ruhe in die Stadt. Zum Streit um das Kirchenlied "Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort" vgl. Nr. 279. |
Bestellsignatur: | F 8 (Evangelisches Dekanatamt Biberach), Nr. 2100 |
Beteiligte Personen und Körperschaften: | Briegel, Matthäus d.Ä. Gaupp, Georg, ev. Bürgermeister Merkle, Jakob, ev. Prediger Württemberg, Eberhard III. von Gerlach, Samuel, ev. Prediger Lay, Johann Georg, ev. Stadtammann Kühn, Nikolaus, ev. Prediger Cunaeus, Nikolaus, ev. Prediger |