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Ev. Prediger |
1660-1693 |
Enthält: - Bewerbungsschreiben Johann Jakob Taglangs aus Augsburg um eine Predigerstelle in Biberach, 1660 (1) - der Frühprediger Nikolaus Kühn (Cunaeus) wird dem Herzog von Württemberg auf die Spezialats- und Pfarrstelle in Güglingen empfohlen; jedoch wird darauf hingewiesen, dass bei einem Weggang Cunaeus, die Frühpredigerstelle unbesetzt bleiben müsse, 1664 (2) - der Mittagprediger Ulrich Klöggel beschwert sich "wegen der ihn verlassenden memorie und elocution" [?] und "begehrt ein leibgeding", 1666 (3) - der Frühprediger Tobias Hess klagt über die unzureichende Regelung, was den Predigtdienst in der "oberen Kapelle" (Nikolaikirche) betrifft, der die anderen Prediger versehen wird; die Arbeitsbelastung beeinträchtige sowohl die Studien als auch die Qualität der Predigten und man müsse sich teilweise den unberechtigten Vorwurf der Faulheit gefallen lassen, wenn man dem Dienst nicht nachkomme; Hess macht den Vorschlag, 1. dass der Präzeptor der Lateinschule die Samstagspredigten sowie die Vorbereitungspredigten an den hohen Feiertagen halten soll, 2. dass die Form der Abendmahlsgottesdienste an der Württ. Kirchenordnung ausgerichtet werden soll (damit könnte eine Kürzung erreicht werden) und 3. dass man an den Tagen Montag und Donnerstag, an denen Wochengottesdienste stattfinden, die Frühgebete ausfallen lassen soll, die den Spitalprediger besonders im Winter hart angehen, 1683 (4) - Georg Wolfgang Pichler, Prediger in Oberholzheim, wird vom Rat als Prediger an der Magdalenenkirche (Siechenprediger) gerufen; Pichler sagt in seinem Dankesschreiben zu, 3. und 8. Dez. 1693 (5, 6) - zwei Suppliken der ev. Bürgerschaft, man möge den Abendprediger Matthäus Briegel nicht zum Frühprediger wählen, sondern sich aus dem Württembergischen einen Prediger holen, 15. und 17. Dez. 1693 (7, 8); in diesen Bittschriften erinnern die Bürger den Rat daran, "wie unser hochgeehrter Herr Pfarrer seel. [der 1693 gestorbene Frühprediger Tobias Hess] in einer Frühpredigt gesagt, einer Gemain keinen Geistlichen wider ihren Willen aufzutringen". |
9 Schr. (13 Bl.) |
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Prediger Tobias Hess, der die Nachfolge Nikolaus Kühns angetreten hatte, hatte der ev. Bürgerschaft in ihrer Forderung nach Beteiligung an der Auswahl der Prediger Vorschub geleistet, indem er in einer Predigt geäußert hatte, dass der Rat den Bürgern keinen unerwünschten Pfarrer aufzwingen dürfe (Vgl. Riotte, Die paritätische Stadt (wie in Nr. 270), S. 331).
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F 8 (Evangelisches Dekanatamt Biberach), Nr. 2106 |
Kühn, Nikolaus, ev. Prediger Cunaeus, Nikolaus, ev. Prediger Württemberg, Herzog Klöggel, Ulrich, ev. Prediger Hess, Tobias, ev. Prediger Pichler, Georg Wolfgang, ev. Prediger Briegel, Matthäus d.J. Kühn, Nikolaus, ev. Prediger |