Heidi (Adelheid) Denzel wurde am 4. Februar 1883 als eines von neun Kindern des Pfarrers Emil und dessen Frau Johanna Agnes Denzel in Triensbach bei Crailsheim geboren. Mit 12 Jahren kam sie auf das Evangelische Töchterinstitut in Stuttgart, welches sie bis zur 9. Klasse besuchte. Die weitere schulische Ausbildung übernahm ihr Vater. Daraufhin hielt sie sie sich einige Zeit in Frankreich und England auf und ging 1909 zum Halbjahreskurs der Sozialen Frauenschule der Inneren Mission nach Berlin. Nach ihrer Rückkehr nach Stuttgart arbeitete sie in der Bahnhofsmission Stuttgart und wurde 1919 Geschäftsführerin der Frauenabteilung des Evangelischen Volksbundes. Diese Stelle hatte sie bis zum Eintritt in den Ruhestand 1948 inne. Hier gründete sie 1926 die Hausschwesternschaft in Korntal, die dann 1934 zum Württembergischer Verband Evangelischer Hausschwestern wurde. 1958 schloss diese sich mit der Landschwesternschaft Heilbronn zur Evangelischen Haus- und Landschwesternschaft Korntal zusammen. Sie starb am 31. Januar 1975 in Korntal. Meta Diestel wurde am 17.06.1877 in Tübingen als Tochter des Theologieprofessors Ludwig Diestel geboren. Am Stuttgarter Konservatorium wurde sie zur Sängerin ausgebildet. Sie trat mit einigem Erfolg in vielen Ländern auf; während des Ersten Welkriegs gab sie an der Front und in Lazaretten Konzerte. Ihre Auftritte standen mehr und mehr im Zeichen diakonischer Arbeit ("Speisekammernsängerin"). Sie engagierte sich für viele diakonische Einrichtungen, war in der Frauernarbeit und - etwa beim "Müttersingen" oder beim Bayerischen Mütterdienst - in der Mütterarbeit aktiv. Sie starb am 24.04.1968 in Korntal. Meta Diestel und Heidi Denzel lebten in einer Lebensgemeinschaft und gehören zu den prägenden Figuren der evangelischen Frauenarbeit und Wohlfahrtspflege in Württemberg.
Ein Teil des Bestandes (Nr. 1-15) gelangte über Familie Lamparter, Stuttgart, in die Museale Sammlung des Landeskirchlichen Archivs und wurde 2023 als Archivbestand erschlossen. Er enthält vor allem den Briefwechsel von Meta Diestel und Heidi Denzel, wenn auch nicht konsequent geordnet; außerdem sind biografische Unterlagen (Publikationen, Erinnerungen etc.) über Diestel und Denzel sowie einige zusätzliche Briefe enthalten. Ein weiterer Teil des Bestands gelangte im März 2023 über Christoph Denzel an das Landeskirchliche Archiv Stuttgart. |