Geschichtlicher Überblick
A. Das Syrische Waisenhaus bis zum Zweiten Weltkrieg
I. Gründung durch die Pilgermission St. Chrischona (1860-1888)
Im Oktober 1854 reiste der Hausvater der Pilgermission St. Chrischona, Johann Ludwig Schneller, auf Wunsch von Christian Friedrich Spittler (dem Gründer der Pilgermission) mit sechs Zöglingen nach Jerusalem, um sie im Jerusalemer Brüderhaus auf den Einsatz in der Abessinien-Mission vorzubereiten. Gleichzeitig sollte Schneller das Amt eines Hausvaters des dortigen "Brüderhauses" übernehmen. Schneller betrachtete weder das eine noch das andere als seine Lebensaufgabe. Bereits im September 1856 hatte er das "Brüderhaus" verlassen und war in sein eigenes, von ihm erbautes Wohnhaus weit vor den Toren der Stadt gezogen.
Als im Lauf des Jahres 1860 in Europa bekannt wurde, dass in Damaskus und im Libanon Unruhen ausgebrochen und grausame Metzeleien unter der Maronitischen Bevölkerung im Gang waren, ließ Spittler in einem Schreiben vom 20. September seine Mitarbeiter in Palästina unverzüglich wissen, dass er in Jerusalem ein Syrisches Waisenhaus einrichten wolle, "wobey der liebe Bruder Schneller Waisenvater seyn soll...". Diese Aufforderung kam dessen obenangedeuteten Plänen sicher entgegen. Versehen mit den nötigen Mitteln reiste Schneller in den Libanon. Am 11. November 1860 kehrte er mit neun Waisenknaben nach Jerusalem zurück und quartierte sie in seinem Haus ein. Dies markierte die Gründung des Syrischen Waisenhauses.
Da die Einrichtung und der Unterhalt des geplanten Waisenhauses ohne tatkräftige finanzielle Unterstützung nicht denkbar war, ließ das Committee der Pilgermission auf St. Chrischona noch vor der Reise Schnellers in den Libanon bereits im Oktober 1860 den ersten Spendenaufruf an den weitverzweigten Kreis ihrer Freunde und Gönner ergehen. Um Schneller auch vor Ort die nötige Unterstützung zu Teil werden zu lassen, dehnte das kurz zuvor für die Apostelstrassen-Mission konstituierte Local-Committee der Pilgermission ihre Tätigkeit auch auf die Belange des Waisenhauses aus. Das Gremium war in der Folge naturgemäß häufigen Veränderungen ausgesetzt, da der größte Teil seiner Mitglieder nicht in Jerusalem ansässig blieb. Als Vertreter der Pilgermission gehörten jedoch Johannes Frutiger seit der Gründung und Conrad Schick seit August 1861 dem Committee bis zum 4. April 1888 ununterbrochen an, ersterer von 1860 bis 1873 als Sekretär und dann als Kassier. Nach dem Tode des Bischofs Samuel Gobat, dem zweiten protestantischen Bischof in Jerusalem, im Jahre 1879 wurde es zur Regel, dass der jeweilig amtierende Pastor der deutsch-evangelischen Gemeinde die Präsidentschaft übernahm.
Wie aus dem ersten Jahresbericht des Syrischen Waisenhauses ersichtlich ist, gingen darauf "hauptsächlich durch C.F. Spittler" Spenden aus der Schweiz, Süddeutschland, England und durch Vermittlung von Bischof Gobat aus Württemberg im Betrag von über 35000 Franken ein. Dank dieser tatkräftigen Unterstützung konnte das Waisenhaus einen Aufschwung nehmen.
Was damals nicht veröffentlicht wurde findet sich in einem Memorandum vom 16. Mai 1861: "C.F. Spittler bittet Herrn Bischof Gobat (...) 3) darauf [zu] trachten, das ihm all monatlich Berichte über den Gang des Waisenhauses in Jerusalem vorgelegt werden, damit Schneller nicht thut, was ihm beliebt. (...) "
Eine wichtige Aufgabe des das Waisenhaus beaufsichtigende Local-Committee be-stand in der geordneten Verwaltung der finanziellen Mittel. Ein erstes Anliegen war die Regelung von Schnellers Stellung als Leiter der Anstalt. Für sein von ihm zur Verfügung gestelltes Wohnhaus wurde eine Miete im Betrag von jährlich 900 Fran-ken vereinbart, der sich bis 1887 auf 2000 Franken steigerte. Als Angestellter der Pilgermission bezog er zunächst ein Gehalt von monatlich 600-650 Franken und ab 1874 von 1250 Franken nebst freier Kost und Logis für sich und seine Familie.
II. Loslösung des Waisenhauses von der Pilgermission
Nach dem 25. Jahresfest zur Gründung des Waisenhauses trat Pastor Ludwig Schneller dem Local-Committee bei, in dem er ein Jahr später von Wilhelm Duisberg, der das Land verließ, das Amt des Sekretärs übernahm. Ihm folgte am 9. Juni 1885 als Beisitzer sein Bruder Theodor, der zum Inspektor des Waisenhauses ernannt worden war. Damit wurden zum ersten Mal zwei Mitglieder wohl ohne die Zustimmung der Leitung der Pilgermission in das Committee aufgenommen, im Gegensatz zu der bis anhin gehandhabten Regelung.
Das Committee, die seinerzeit als beratendes und die Verwaltung beaufsichtigendes Organ eingesetzt worden war, verfügte jetzt über drei Mitglieder der Familie Schneller, wovon in der Person des Waisenvaters und des Inspektors zwei sich selbst berieten und beaufsichtigten.
Wie dem auch sei, die Zustimmung zur Aufnahme der beiden Schneller Söhne scheint auf ein gewisses Vertrauen der älteren Committee-Mitglieder in eine sachli-che Zusammenarbeit hinzuweisen.
Das Local-Committee setzte sich nunmehr wie folgt zusammen:
Pastor Carl Schlicht: Vorsitzender Kaufmann Wilhelm Duisberg: Sekretär (bis September 1885) Pastor Ludwig Schneller: Sekretär (ab September 1885) Banquier Johannes Frutiger: Kassier Waisenvater Johann Ludwig Schneller: Beisitzer Baurat Conrad Schick: Beisitzer Banquier Friedrich Frutiger: Beisitzer (wegen häufiger, ernster Erkrankung war eine nennenswerte aktive Mitarbeit von 1883 an nicht mehr möglich) Inspektor Theodor Schneller: Beisitzer
Es dauerte nicht lange, bis anlässlich einer Sitzung im Sommer 1886 der Beginn der späteren Auseinandersetzungen bereits erkennbar wurde. Die Protokolle der Local-Committee-Sitzungen, die nunmehr von Pastor Ludwig Schneller redigiert wurden, zeigen wie sehr sich Ludwig Schneller von den Mitgliedern der Pilgermission im Local-Committee distanzierte. Conrad Schick, Wilhelm Duisberg und Johannes Frutiger verließen schließlich das Committee. Die durch den Austritt von Frutiger und Schick erfolgte Lahmlegung der Arbeit des Gremiums sorgte für erhebliche Unruhe im Kreis der Hauptagenten und Freunde des Waisenhauses in Deutschland. Die Pilgermission, die keinen öffentlichen Streit wollte, überließ die Anstalt der Familie Schneller. Ludwig Schneller sorgte für die Gründung eines Vereins in Stuttgart, der ihm nahe-stehende Freunde aufwies. Wenige Monate nachdem Johannes Frutiger sein Man-dat im Local-Committee des Waisenhauses niedergelegt hatte, war Pastor Ludwig Schneller Ende 1888 als Seelsorger in Bethlehem ausgeschieden. Er verließ Jerusalem aber erst im August 1889, um seine neue Pfarrstelle in Köln anzutreten, stand seinem Vater also noch einige Monate vor Ort zur Verfügung. 1889 gründete Ludwig Schneller in Köln den "Verein für das Syrische Waisenhaus in Jerusalem", der die Unterhaltung und weitere Fortführung der Arbeit des Syrischen Waisenhauses sich zur Aufgabe gestellt hatte. Die Neufassung der Statuten des Vereins im Jahre 1894 verschafften der Familie Schneller einen größeren Rückhalt innerhalb des Werks.
Nach dem Tod Johann Ludwig Schnellers im Jahre 1896 führte die Anstalt sein Sohn Theodor weiter. Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Anstalt auf drei Jahre geschlossen und Theodor kehrte zunächst mit seiner Familie nach Deutschland zurück. Als im Jahre 1921 das Waisenhaus an den Verein in Köln zurückgegeben wurde, kehrte Theodor nach Jerusalem zurück. Er übergab die Leitung der Anstalt an seinem Sohn Hermann im Jahre 1927, der sie bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges leitete.
B. Evangelischer Verein für das Syrische Waisenhaus nach dem Zweiten Weltkrieg
I. Die Nachkriegszeit
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges waren die meisten deutschen Mitarbei-ter, bis auf Direktor Hermann Schneller und Oberlehrer Bauer, sein Schwager, aus dem Heiligen Land ausgereist. Schneller und Bauer wurden von den Briten interniert. Nach dem Ende des Krieges übernahm die 1947 gegründete Lutheran World Federation (LWF) in Vereinbarung mit der englischen Mandatsverwaltung die Treuhänderschaft über die Besitztümer der deutschen kirchlichen Einrichtungen. Die arabischen Mitarbeiter führten den Betrieb weiter. Nach der Beschlagnahmung der Jerusalemer Anstalt war die Arbeit nur noch auf Nazareth beschränkt. Beim Beginn der jüdisch-arabischen Kämpfe 1948 flüchteten die arabischen Lehrer und die letzten 18 Schüler in den Libanon. Bei der Gründung des Staates Israel 1948 wurden die Anstalten des Syrischen Wai-senhauses in Jerusalem, Nazareth, Bir Salem und Chemet Allah von Israel enteignet. Das Lutheran National Council für Junge Kirchen und verwaiste Missionen (CYCOM) in New York, das USA-Komitee der Lutheran World Federation, verwaltete nun die Anstalten aller deutschen protestantischen Missionsgesellschaften in Palästina und führte seit 1950 die Verhandlungen bezüglich Reparationszahlungen bzw. Entschädigung des Staates Israel für die vereinnahmten Anstalten.
Am 15.12.1950 schlossen sich die in Palästina tätigen deutsch-evangelischen Missionsgesellschaften, die Evangelische Jerusalem-Stiftung, der Jerusalemsverein in Berlin, das Diakonissenhaus Kaiserswerth und der Evangelische Verein für das Syrische Waisenhaus zum Palästinawerk (PW) zusammen, das als Verhandlungspartner des LWF fungierte. Als Ziel wurde proklamiert, gemeinsam mit dem LWF die Missionsarbeit in Palästina voranzubringen. Die Mitglieder des PW wollten die Arbeit an ihren Projekten in eige-ner Initiative selbständig durchführen, aber zur Erreichung des gemeinsamen Zieles untereinander und mit dem CYCOM zusammenarbeiten. Die Aufgaben des CYCOM sollten auf das Departement des LWF für Welt-Mission in Genf übergeleitet werden.
Nach langwierigen Verhandlungen wurden 1951 in einem Abkommen zwischen Israel und dem LWF Ausgleichszahlungen vereinbart, die in langfristigen Raten allerdings nicht direkt dem Verein in Deutschland ausgezahlt wurden, sondern zur Verwaltung an den Lutherischen Weltbund mit Sitz in Genf gingen. Dennoch konnten die Gelder schließlich für einen Neuanfang im Nahen Osten verwendet werden. Die Finanzierung der neuen Anstalten wurde durch Spenden, durch Gelder der amerikanischen und schweizerischen Hilfskomitees, durch Patenschaften und teil-weise durch Bezahlung von Mitarbeitern durch Dritte (v.a. Landeskirchen) garantiert. Voraussetzung war eine rege Öffentlichkeitsarbeit, vor allem Vortragsreisen, Karfreitagsbitten u.ä.
II. Gründung der Johann-Ludwig-Schneller-Schule im Libanon
Eine weitere Arbeit in Israel war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht möglich. Der Vor-stand des Evangelischen Vereins und der ausländische Freundeskreis wollten je-doch die Arbeit im Nahen Osten nicht aufgeben, auch angesichts der Ströme von Flüchtlingskindern. Schon früher hatte es wohl Anträge aus Khirbet Kanafar gege-ben, eine Zweiganstalt des Syrischen Waisenhauses zu eröffnen. Ehemalige Zög-linge der Schneller-Schulen waren dorthin zurückgekehrt und hatten sich zu einer evangelischen Gemeinde zusammengeschlossen. 1949 war der aus dem australischen Internierungslager zurückgekehrte Hermann Schneller vom LWF zum Betreuer der verbliebenen Zöglinge im Libanon berufen worden. Im Dezember dieses Jahres wurde diese Anstalt vom LWF nach Bethlehem in die Gebäude des Evangelischen Jerusalems-Vereins verlegt. Die dortigen Räum-lichkeiten erlaubten die Aufnahme einer größeren Anzahl von Zöglingen, sodass sich bald wieder eine Schule mit Internat für etwa 80 Jungen entwickelte. Da der Jerusalems-Verein die Gebäude für die eigene Arbeit benötigte, mußte man versuchen, auch wieder eine eigene Anstalt zu errichten. Von Zahle aus wurde der Aufbau betrieben mit finanziellen Mitteln des Schweizer Komitees. 1951 konnte man dann in Khirbet ein Grundstück erwerben, zum Teil wurde es von den Dorfbewohnern geschenkt. Um im Ernstfall einer Enteignung wie in Israel vorzubeugen, schloss der Evangelische Verein 1952 mit der arabisch-evangelischen Kirche in Beirut einen Vertrag: Die Gemeinde Beirut erhält vom Evangelischen Verein und dessen Komitees in der Schweiz und USA die Mittel zum Erwerb eines Grundstückes für den Aufbau von Anstaltsgebäuden auf diesem Grundstück, das Grundstückseigentum wird also der örtlichen Kirche übertragen. Die Gemeinde stellt dafür Gelände und Gebäude kostenlos für das Missionswerk des Vereins zur Verfügung, solange dieser besteht und verpflichtet sich, diese nicht zu verkaufen und im Notfall als Treuhänder des Vereins zu verwalten. Für die geplante Johann-Ludwig-Schneller-Schule wird ein örtliches Komitee gebildet, dessen Vorsitz der Leiter (Pastor) der Evangelischen Gemeinde in Beirut übernimmt. Die übrigen Mitglieder dieses Komitees, das aus insgesamt 7 Personen bestehen soll, werden vom Leiter der Beiruter Gemeinde im Einvernehmen mit dem Direktor der J.L. Schneller Schule auf jeweils 3 Jahre berufen. Mindestens 4 Mitglieder sollen frühere Zöglinge des Syrischen Waisenhauses sein. Der Leiter der Schule ist ständiges Mitglied des Komitees. Die Verantwortung, die Aufsicht und die Leitung der JLSS lagen beim Evangelischen Verein.
III. Gründung der Theodor-Schneller-Schule in Jordanien
Ehemalige Zöglinge des Syrischen Waisenhauses schlossen sich 1952 in Jordanien zur Rabit(h)a, einer Wohltätigkeitsorganisation, mit der Aufgabe zusammen, durch Sammlungen und den Erwerb eines Grundstückes den Aufbau einer neuen Anstalt bei Amman vorzubereiten. Im Sommer 1956 ging Diplomingenieur Ernst Schneller, Geschäftsführer des Evan-gelischen Vereins, nach Amman, um die notwendigen Bohrungen zur Wasserversorgung der künftigen Anstalten, die in einem wüstenähnlichen Gebiet lagen, vornehmen zu lassen. Zehn Jahre später konnte die Schule eröffnet werden. Die TSS in Amman wurde zunächst provisorisch von der Rabitha getragen, was rechtlich nicht anerkannt war. In den sechziger Jahren drängte die jordanische Regierung darauf, einen staatlich anerkannten Rechtsträger ausfindig zu machen und der Anstalt dadurch einen "juristischen Titel" zu verschaffen. Überlegungen, die Rechtsträgerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien zu übertragen, wurden durch die Besetzung der Westbank und die durch den Juni-Krieg 1967 faktisch geschaffene Jordangrenze zunichte. Als letzten Ausweg entschloss man sich, bei der Episkopalen Kirche anzufragen, die sich dazu unter der Bedingung bereit fand, dass ihr keinerlei finanzielle Verantwortung und Verpflichtung zukommen würde. Im Jahre 1968 wurde von dieser Kirche - im Einvernehmen mit dem Probst und der Deutschen Botschaft Amman - ein Statut ausgearbeitet, in dem die Evangelisch-Bi-schöfliche Kirche das Gelände der TSS als U(W)aqf, als gemeinnützige Stiftung, übernahm. Außerdem wurde ein örtlicher Vorstand in Amman gebildet. Diesem Vor-stand gehörten zwei geistliche Mitglieder aus der Bischöflichen Kirche an, sowie drei Laien derselben Kirche, zwei Mitglieder aus den Reihen der Rabitha und schliesslich drei Vertreter der Schule selber (ex officio der Direktor, der Schulleiter und der Verwaltungsleiter). Dieser Örtliche Vorstand ("Kuratorium") hatte ursprünglich nur Beratungsfunktion, auch hier liegen Verantwortung, Aufsicht und Leitung beim Evangelischen Verein.
IV. Gründung des EMS
Aus der seit 1963 bestehenden Zusammenarbeit in der Südwestdeutschen Arbeits-gemeinschaft für Weltmission, mit dem Zweck der engeren Zusammenarbeit mit Kir-chen in ganz Deutschland, die aus der Missionsarbeit hervorgegangen waren, ent-stand 1972 das Evangelische Missionswerk in Südwestdeutschland - Gemeinschaft evangelischer Kirchen und Missionen e.V. (EMS) mit Sitz in Stuttgart. Gründungsmit-glied war der Evangelische Verein für das Syrische Waisenhaus. Dieser übertrug nun dem EMS die Aufgaben und Verantwortung für seine gesamte Arbeit, bestehende Probleme verwaltungstechnischer und personeller Art konnten damit behoben werden. Das EMS vertritt seither durch seinen Nahostreferenten im Nahen Osten ausschließlich den Evangelischen Verein, also die Schneller-Schulen in Khirbet Kanafar und Amman. Der Nahostreferent des EMS war und ist zugleich Geschäftsführer des Evangeli-schen Vereins. Damit waren Vorstand und Geschäftsführung des Vereins wieder personell getrennt. Das EMS übernahm vor allem die Finanzverwaltung und die Personalpolitik von Stuttgart aus. Die Verwaltung in Köln blieb bestehen, ihre Aufgaben beschränkten sich aber auf die Spenderkartei (Bearbeitung/Bestätigung/Bedankung), die Buchhaltung und den Versand des Schneller-Boten. Der Nahostreferent als Geschäftsführer war nur wenige Tage im Monat in Köln, um mit den dortigen Mitarbeiterinnen Bankgeschäfte und Korrespondenzen abzuwickeln, sein Amtssitz ist Stuttgart. Der Evangelische Verein sieht sich heute als Beratungsgremium für das Nahost-Referat und ist für die Deutschland-Arbeit verantwortlich, z.B. Spendenwerbung, Öffentlichkeitsarbeit etc.
Seit 1959 hatte es immer wieder Überlegungen gegeben, entweder eine Nebenstelle des Syrischen Waisenhauses in Württemberg zu errichten, was als zu teuer eingeschätzt wurde, oder die Geschäftsstelle wieder nach Württemberg, an den Ort des Beginns des Syrischen Waisenhauses, zu verlegen, wo das Missionswerk mit größerer Unterstützung rechnete. Johann Ludwig Schneller stammte aus Erpfingen (Württ.). Unter seinem Sohn Pastor D. Ludwig Schneller wurde die Geschäftsstelle eher zufällig nach Köln verlegt, weil dieser dort ein Pfarramt bekleidete. Das Syrische Waisenhaus sah aber eine Heimatarbeit außerhalb des EMS-Berei-ches, vor allem im nord- und nordwestdeutschen Raum als notwendig und wichtig an.
In den siebziger Jahren begann ein Umdenken in Kirche und Missionsgesellschaften in Deutschland, die den örtlichen Kirchen und Körperschaften mehr Kompetenzen und Verantwortung zu übertragen bereit sind. Im Evangelischen Verein erkannte man die Problematik, eine Anstalt wie die TSS aus 5000 km Entfernung zu leiten.
In der Verantwortung des EMS wurden auch in den Schneller-Schulen die Tenden-zen zur Eigenverwaltung unterstützt. Besonders ein Ereignis trug zu dieser Entwicklung bei. Nach dem Einmarsch der israelischen Verteidigungsstreitkräfte 1982 in den Süden des Libanon war die Schule im Libanon unmittelbar betroffen - sie liegt in der Bekaa-Ebene im israelisch besetzem Gebiet, 5 km von der Front. Rolf Class sieht die Verpflichtung der Deutschen, das Recht beider Völker, Iraelis und Palästinensern, auf einen eigenen Staat anzuerkennen. Das Fazit daraus ist für Class, den örtlichen Kirchen, denen die Schneller-Schulen rechtlich bereits zugeordnet sind, die Verantwortung für die Arbeit in den Schneller-Schulen zu übertragen. Mitte der 80er Jahre wurde die Leitung beider Schneller-Schulen in die Hände von Arabern gelegt, die örtlichen Vorstände gestärkt. Die Arbeit des EMS gründet heute auf einem partnerschaftlichen Verständnis. Das EMS arbeitet mit anderen im Nahen und Mittleren Osten tätigen Missionsein-richtungen zusammen.
Der Verein für das Schneller'sche Waisenhaus e.V.
Auf Wunsch von Ludwig Schneller übernahm Erich Grossjann, ein Wirtschaftsberater aus Koblenz, am 10. Juni 1945 die treuhänderische Geschäftsführung des Vereins für das Syrische Waisenhaus in Köln, nachdem der bisherige Geschäftsführer im Krieg umgekommen war. Grossjann ließ zunächst das teilzerstörte und ausgeplünderte Verwaltungsgebäude in Köln-Marienburg wieder aufbauen. Er rettete die Kartei und Buchungsunterlagen und nahm mit Hilfe einiger Sekretärinnen wieder Kontakt zu den Freundeskreisen im Ausland auf, auf deren finanzielle Hilfe man angewiesen war. Dadurch wurde ein Neubeginn der Arbeit des Syrischen Waisenhauses möglich. Da das Waisenelend im Nachkriegsdeutschland dringend der Abhilfe bedurfte, gründete Grossjann auf Anregung Ludwig Schnellers einen deutschen Zweig des Syrischen Waisenhauses. Grossjann beschaffte Unterkunftsmöglichkeiten, Einrichtungen und die erforderlichen Genehmigungen, sodass ab 1946 fast ständig 100 Waisen versorgt werden konnten. Der Verein für das Schnellersche Waisenhaus in Köln wurde im Januar 1946 ge-gründet als Tochterunternehmen des Evangelischen Vereins für das Syrische Waisenhaus. Das Kuratorium des Schnellerschen Waisenhauses e.V. bestand grundsätzlich aus den Vorstandsmitgliedern des Evangelischen Vereins für das Syrische Waisenhaus. Der Verein war Mitglied des Landesverbandes der Inneren Mission im Rheinland und dadurch dem Zentralausschuss für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche angeschlossen.
Um einer Geldabwertung entgegenzuwirken, wurden feste Werte gekauft und so konnte ein großer Teil des Vermögens erhalten werden. Aus diesen Verhandlungen zur Geldanlage sich ergebenden Möglichkeiten, von der Stadt Köln ein Erbpachtgelände für die Errichtung eines festen Stammhauses in Deutschland zu bekommen, wurden ebenfalls in die Tat umgesetzt und der Bau eines Verwaltungsgebäudes vorbereitet. Nebenher lief der Kauf und die Einrichtung von Schloss Vettelhoven als Kinderheim. Grossjann schied 1949 aus dem Waisenhaus aus. Der aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Ernst Schneller wurde von Ludwig Schneller als Nachfolger bestimmt. Das neue Verwaltungsgebäude in Köln-Dellbrück konnte 1950 bezogen werden, das angeschlossene Lehrlingsheim wurde zwei Jahre später eröffnet.
Den Einrichtungen in Deutschland war kein Erfolg beschert. Das Lehrlingsheim hielt sich nur neun Jahre, Vettelhoven und das Nachfolgeheim Nümbrecht hatten ebenfalls von Beginn an mit vielfältigen Problemen zu kämpfen. Außerdem fand in den 80er Jahren auch ein Umdenken bezüglich Heimerziehung statt. Man errechnete, daß die Kosten für Heimunterbringung die Kosten für Betreuung in familiärer Umgebung (Pflegefamilien u.ä.) bei weitem übersteigen. Ebenso spielte nun die Überlegung eine Rolle, dass Kinder in Familien besser betreut werden konnten als in Heimen. 1986 entstand deshalb auch in Nümbrecht der Plan, eine Familiengruppe einzurichten. Doch ein kontinuierlicher Belegungsrückgang seit 1984 verstärkten die finanziellen Schwierigkeiten zu denen andere, wie etwa Personalmangel oder Verwaltungsprobleme, dazukamen. Da auch die erwartete Förderung durch das Land ausblieb, entschloss man sich, den Verein für das Schnellersche Waisenhaus aufzulösen und Energie und Geld in die lohnenderen Projekte im Nahen Osten zu stecken. Im Libanon herrschte ein Andrang wie nie auf die Schneller-Schule und in Jordanien sollte das Internat erweitert werden.
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Bestandsgeschichte
Der Gesamtbestand zum Syrischen Waisenhaus und den Schneller-Schulen gliedert sich in drei Hauptteile: - der Aktenbestand - der Fotobestand - die Bibliothek
Der im vorliegenden Findbuch verzeichnete Aktenbestand setzt sich aus dem Nachlass von Hermann Schneller, einem Enkel des Anstaltsgründers Johann Ludwig Schneller, und der ausgeschiedenen Registratur des Evangelischen Vereins für das Syrische Waisenhaus in Jerusalem sowie des Vereins für das Schnellersche Waisenhaus zusammen. Das Stadtarchiv Reutlingen übergab am 8. März 1991 den Nachlass Hermann Schnellers (ehemals Erpfinger Archiv) dem Landeskirchlichen Archiv in Stuttgart. Die Tochter Hermann Schnellers, Ursula Schultz-Vida, stellte dankenswerterweise zwei Bände mit Erinnerungen ihres Vaters in Kopie zur Verfügung. Ein Teil des Aktenbestandes der Schulen wurde am 7. April 1987 von der Geschäftsstelle des Syrischen Waisenhauses in Köln-Dellbrück dem Landeskirchlichen Archiv übersandt, der größte Teil 1995/96 vom Evangelischen Missionswerk in Südwestdeutschland nach Abschluss der Liquidation des Vereins für das Schnellersche Waisenhaus. Beides diente dem Zweck, ein zentrales "Schneller-Archiv" aufzubauen.
Der Fotobestand enthält ca. 15.000 Aufnahmen aus dem nahen Osten, darunter ca. 150 Bilder aus dem 19. Jahrhundert, ca. 250 aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg und ca. 10.000 vorwiegend von dem Stuttgarter Fotografen Paul Hommel gefertigte Aufnahmen aus der Zeit zwischen 1925 und 1931. Weitere 5.000 Bilder datieren aus der Zeit des Wiederaufbaus der Schnellerschulen im Libanon und in Jordanien nach dem Zweiten Weltkrieg. Unter typologischen Gesichtspunkten lassen sich die Bilder folgenden Themenbereichen zuordnen: - Mission im Heiligen Land (Deutsche protestantische und katholische Missionseinrichtungen; deutsche Gemeinden im Heiligen Land.) - Städt im Heiligen Land (allein 800 Aufnahmen von Jerusalem aus der Zeit zwischen 1880 und 1931) - Landschaftsaufnahmen - Biblische Archäologie (Syrien, Jordanien, Libanon) - Jüdisches Leben im Heiligen Land (orthodoxes Judentum; zionistische Bewegung, Städtebau im Kontext der 4. und 5. jüdischen Einwanderung) - Ethnologica (jüdische und arabische Trachten; Beduinenleben; arabische Lebenswelt und Kultur) - Bilder vom Wiederaufbau der Schulen im Libanon und in Jordanien. Der Fotobestand wird seit 1994 von Dr. Jakob Eisler ausgewertet. Der überwiegende Teil der Fotos aus der Zeit vor 1945 ist mittlerweile archivisch erschlossen und über die separate Fotodatenbank des Landeskirchlichen Archivs recherchierbar. Die aus ca. 300 Büchern bestehende Bibliothek ist ein Restbestand der ursprünglich weitaus größeren, in den Kriegswirren der Jahre 1948 vernichteten Bibliothek des Syrischen Waisenhauses. Sie enthält vor allem die größte bekannte Sammlung der Veröffentlichungen Ludwig Schnellers, eines Sohnes von Johann Ludwig Schneller, und die vollständige Sammlung der vom Syrischen Waisenhaus veröffentlichten Zeitschriften. Dieser Bestand wurde der Bibliothek des Oberkirchenrats eingegliedert.
Der Aktenbestand erschließt die Entwicklung der Schneller-Schulen vom Anfang in Jerusalem an bis in die neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Die ältere und die neuere Aktenschicht wurden im Abstand von zwei Jahren von verschiedenen Bearbeitern verzeichnet. Als Stichjahr für den Schnitt zwischen den beiden Schichten wurde das Jahr 1945 gewählt, was sich allerdings nicht in allen Fällen durchhalten ließ.
Der Ordnungszustand des Bestandes machte zum Teil eine gänzliche Neustrukturierung der Akten unabdingbar. Wo es möglich war, wurde aber die Aktenführung beibehalten. Personalia z.B. finden sich daher z.B. sowohl in einer Art Personalakte als auch in separaten Zeugnislisten. Unterlagen zu abgelehnten Bewerbern sind etwa bei Heimleiter- und Erziehungsleiter-Ausschreibungen mitabgeheftet. In diesen Ausschreibungsakten sind sowohl Bewerbungsunterlagen, die eigentlich in die Personalakte gehören, als auch Dienstanweisungen, Arbeitsverträge, Korrespondenzen bezüglich Problemen bei der Heimleitung u.ä. verblieben.
Korrespondenzakten sind innerhalb eines Buchstabens soweit als möglich chronologisch geordnet.
Der Verein für das Syrische Waisenhaus in Jerusalem heißt mit dem revidierten Statut von 1894 Evangelischer Verein für das Syrische Waisenhaus in Jerusalem. Beide Bezeichnungen werden in den Akten aufrechterhalten, also synonym gebraucht, so dass bei der Verzeichnung der Akten ebenfalls beide Nennungen auftauchen. Die Verflechtungen zwischen EMS, Evangelischer Verein und Schnellersches Waisenhaus e.V. können nicht immer in aller Konsequenz dargestellt werden, müssen also als gegeben vorausgesetzt werden. Die Kassenausschusssitzungen etwa beinhalten Vorgänge im Evangelischen Verein und dem Schnellerschen Waisenhaus. Offenbar ist der Kassenausschuss wenigstens zeitweise für beide Vereine zuständig gewesen.
Die Geschäftsstellen des Syrischen Waisenhauses und des Schnellerschen Waisenhauses waren die wenigste Zeit örtlich und administrativ getrennt. Der Vorsitzende/Geschäftsführer war meistens für beide zuständig. Vorsitz und Geschäftsführung lagen oftmals in einer Hand. Dies änderte sich erst mit der Integration des Vereins in das EMS. Seit 1974 wurde die Geschäftsführung durch den Nahost-Referenten des EMS wahrgenommen.
Bilanzen finden sich auch in Akten zu Vorstandssitzungen, nicht nur unter dem Verzeichnispunkt Buchhaltung / Finanzen.
Die Kinder/Schülerakten des Schnellerschen Waisenhauses von Vettelhoven und vom Lehrlingsheim sind wohl leider bei einem der Umzüge vernichtet worden. Die Kinder/Schülerakten aus den beiden Schulen im Libanon und Jordanien werden in diesen Schulen aufbewahrt. Es gingen ausschließlich Verzeichnisse und Statistiken nach Deutschland.
Ein Großteil der Personal- und Schülerakten ist aufgrund seiner Laufzeit noch mit einer entsprechenden archivischen Sperrfrist belegt.
Der Fotobestand sowie die ältere Aktenschicht bis 1945 wurden von 1995 bis 1999 von Dr. Jakob Eisler, Tübingen, bearbeitet, die Aktenschicht nach 1945 von April bis Dezember 2001 von Iris Guldan MA, Bauschlott. Die Redaktion oblag Michael Bing. Der Bestand K 8 Syrisches Waisenhaus umfasst bei 21 lfd.m. 917 Bestandsnummern (Aktenbestand) und ca. 10.000 Fotos.
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Abkürzungsverzeichnis
AA Auswärtiges Amt ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahme AG KED Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Entwicklungsdienst BaZ Bote aus Zion (Zeitschrift) BG Berufsgenossenschaft BM Basler Mission / Evangelische Missionsgesellschaft in Basel BMW Berliner Missionswerk COCOP Coordination Commitee of Overseas Partners of the Evangelical Lutheran Church in Jordan (Jerusalem) CVJM Christlicher Verein Junger Männer CYCOM Lutheran National Council für Junge Kirchen und verwaiste Missionen DAEK Diakonische Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Kirchen in Deutschland - Brot für die Welt - DEMR Deutsch-Evangelischer Missionsrat / Evangelisches Missionswerk der BRD DEMT Deutscher Evangelischer Missions-Tag e.V. DIÄM Deutschem Institut für ärztliche Mission DÜ Dienste in Übersee, Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen in Deutschland e.V. EAGWM Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Weltmission EDI Evangeliumdienst für Israel EKD Evangelische Kirche Deutschlands ELCJ Evangelical Lutheran Church in Jordan EMO Evangelische Mission in Oberägypten e.V. EMOK Evangelischen Mittelost-Kommission EMS Evangelisches Missionswerk in Südwestdeutschland EMW Evangelisches Missionswerk im Bereich Deutschland und Berlin West e.V. EREV Evangelischer Erziehungsverband FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung JLSS Johann-Ludwig-Schneller-Schule in Khirbet Kanafar JV Jerusalemsverein JWG Jugendwohlfahrtsgesetz LWF Lutheran World Federation (Lutherischer Weltbund) MECC Middle East Council of Churches MR Missionsrat (der EMS) NECC Near East Christian Council OD Orientdienst e.V. RWV Verband kirchlicher Mitarbeiter im Bereich der Evangelischen Landeskirchen Rheinland, Westfalen und Lippe sowie ihrer Diakonischen Werke SYRWA Syrisches Waisenhaus für Jerusalem TSS Theodor-Schneller-Schule in Amman Uaqf (Waqf) fromme Stiftung, unveräußerliches Vermögen (Grundstück, auf der die TSS gebaut wurde, gehört der örtlichen Arabischen Evangelischen Episcopalen Kirche, um Enteigungen u.ä. in politschen Veränderungen zu vermeiden VEM Vereinigte Evangelische Mission VKM Verband kirchlicher Mitarbeiter Deutschland WAW Württembergisch Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Weltmission WCC World Council of Churches WDR Westdeutscher Rundfunk YMCA CVJM Ost-Jerusalem
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Chronologie
Syrisches Waisenhaus / Evangelischer Verein / EMS:
1853 Johann Ludwig Schneller kommt als Missionar von St. Chrischona nach Jerusalem 1860 Am 11.11. gründet er das Syrische Waisenhaus 1889 Gründung des Vereins für das Syrische (Schnellersche) Waisenhaus in Jerusalem. Der in Deutschland gegründete Verein hat sich die Unterhaltung und weitere Fortführung des Syrischen Waisenhauses zur Aufgabe gestellt 1894 Revidierung des Statuts, der Verein wird jetzt als Evangelischer Verein für das Syrische Waisenhaus in Jerusalem geführt 1903 Ein Blindenheim wird in der Hauptanstalt eröffnet 1908 Eröffnung der Zweiganstalt in Bir Salem 1914 Eröffnung der Zweiganstalt in Nazareth (Galiläisches Waisenhaus) 1929/30 Die Weizenfarm Chemet Allah wird in Betrieb genommen 1939 Die deutschen Mitarbeiter werden evakuiert 1940 Die Engländer übernehmen die Anstalt 1948 Im Mai verlassen die letzten Schüler und Mitarbeiter von Nazareth aus das Syrische Waisenhaus 1951 Neubeginn im Libanon 1952 Eröffnung der Johann-Ludwig-Schneller-Schule in Khirbet Kanafar/Libanon 1952 Amman: Gründung der Rabitah durch ehemalige Schüler 1959 Grundsteinlegung für die Theodor-Schneller-Schule in Amman/Jordanien durch König Hussein. (Handwerkliche Ausbildungsstätten mit Schlosserei, Schreinerei, Elektro-Werkstatt, KFZ-Werkstatt und Landwirtschaft, Grund- und Hauptschule mit 9 Klassen, 3-jährige Berufsschulausbildung 1960 100-jähriges Jubiläum 1964 Neubau der Theodor-Schneller-Schule, Amman 1964 Neubau Haupthaus, Torhausanlage, Gesellenwohnheim in Amman 1966 Eröffnung der Theodor-Schneller-Schule in Amman 1980 Hundertzwanzigjähriges Jubiläum 1985 Hundertfünfundzwanzigjähriges Jubiläum
Schnellersches Waisenhaus e.V.
bis 1949 Sitz der Verwaltung des Schnellerschen Waisenhauses Ulmenallee 96, Köln-Marienburg, dann Verkauf an die Schwedische Botschaft 1950 Übersiedlung in die neue Verwaltung Mauspfad 131, Köln-Dellbrück (Grundstückskauf 1951, vorher Erbbaupacht geplant) 1967 Kauf des Hauses Im Oberiddelsfeld 1, Köln-Dellbrück, Sitz der Verwaltung
1948 mit Kindern der Anna-Stiftung Köln-Ehrenfeld - das Haus in Köln-Ehrenfeld war zerstört - Übersiedlung nach Bad Godesberg 1949 Kauf eines Hauses mit Park in Vettelhoven Krs. Ahrweiler. Übersiedlung der Kinder dorthin, Aufnahme neuer kriegsgeschädigter Kinder. 1973 Schließung des Heimes 1975 Verkauf
1949 Baubeginn des Lehrlingsheimes Mauspfad 131, Köln-Dellbrück 1952 Fertigstellung und Inbetriebnahme 1961 Schließung des Heimes, Vermietung an KHD (Klöckner-Humbold-Deutz) zur Aufnahme von aus der Ostzone geflüchteten Familien 1975 Verkauf an KHD
1973 Baubeginn des Schnellerschen Kinderheimes in Nümbrecht/Oberberg. Kreis (Nachfolganstalt von Vettelhoven.) 1975 Fertigstellung und Inbetriebnahme des Kinderheims Nümbrecht 1979 Gründung einer Außenstelle des Kinderheims mit eigener Leitung in Wiehl. 1983 Schließung der Außengruppe 1989 Verkauf des Kinderheimes Nümbrecht an die Gemeinde Nümbrecht als Übergangswohnheim für Aussiedler. Einzelne Gebäude bzw. Teilgebäude waren vorher schon vermietet (an Aussiedlerfamilien). 1990 Endgültige Schließung des Heimes
1991 Auflösungsbeschluss für den Verein Schnellersches Waisenhaus e.V. |