Willi Schweickhardt wurde 1909 in Stuttgart als erstes Kind von Albert Theo Schweickhardt und Hildegard Schweickhardt (geb. Heck) in Stuttgart geboren. In seiner Schulzeit fiel er durch gute bis sehr gute Leistungen und ein großes Zeichengeschick auf. Nach Ablegen der Mittleren-Reife-Prüfung an der Wilhelms-Oberrealschule Stuttgart im Jahr 1928, legte er 1928-1929 die Prüfung der drei alten Fremdsprachen an den Gymnasien Tübingen und Bonn ab. Früh in seiner Studienzeit trat er der Hochschulgilde „Ernst Wurche, später dem „Kreis Hochwart bei. Zur Zeit seines Abschlussexamens in Tübingen trat er der SA bei und diente in dieser aktiv von 1930 bis 1933 und in Reserve von 1933 bis 1936. 1939 trat er in die NSDAP ein. Nach abgeschlossener Schule, vor und während seines Studiums (1928 bis 1933) arbeitete er als Mitglied der Technischen Nothilfe (25 Tagewerke bzw. Dienstschichten), ebenfalls sammelte er in dieser Zeit vormilitärische Ausbildungserfahrungen bei der „Schwarzen Reichswehr (Freikorps „Lichtenstein). An der Universität Tübingen wurde er darüber hinaus zum Frei- und Rettungsschwimmer ausgebildet, als weitere militärische Vorerfahrung besuchte er Reitkurse in Erlangen und war Mitglied des Schützenvereines „Herzog Ulrich. Nach Abschluss seines Theologiestudiums leistete er sechs Wochen freiwilligen Arbeitsdienst im Arbeitslager Münsingen ab. Darauf folgend arbeitete er von Mai bis Juli 1933 als Krankheitsvikar zur Versehung des II. Stadtpfarreramts Nagold das erste Mal für die Kirche. Seine folgenden Anstellungen waren das Amt des Stadtvikars in Schrammberg (7/1933-5/1935) und das Amt des Stadtpfarrverwesers in Marbach (5/1935-9/1936). Nach mehreren kritischen Texten und Artikeln sowie eine Reihe von Beschwerden an den NS-Kurier wurde er am 21. Dezember 1934 aus der NSDAP ausgeschlossen. Dieser Ausschluss wurde aber bereits am 2. Januar 1935 zurückgezogen. Im folgenden Jahr trat er freiwillig aus der SA aus. Seine nächsten beruflichen Schritte waren der Besuch eines Lehrgangs des Pfarrseminares in Stuttgart vom September bis Dezember 1936, darauffolgend eine 11-monatige Anstellung als Pfarrverweser in Gomaringen (12/1936-10/1937). Im Mai 1938 legte er sein Zweites Dienstexamen ab und war für den Ständigen Dienst zugelassen. Daraufhin sammelte er Erfahrungen als Parochialvikar in Zuffenhausen (größtenteils in Neuenwirtshaus). Seine erste Ständige Pfarrstelle war das Amt des Pfarrers in Tieringen. In Tieringen heiratete er schließlich Hildegard Schwarzmaier, mit der er zwei Kinder hatte. Nach zunehmenden gesundheitlichen Problemen, ausgelöst durch seine Spontanhypoglykämie (Zuckermangelkrankheit), erlag er schließlich dieser Krankheit in Männedorf in der Schweiz und verstarb in der dortigen Klinik Dr. Bircher-Benner.
Der Bestand wurde im August 2019 von Sohn Jörg Schweickhardt, Meßstetten, vermittelt über dessen Onkel, Prof. Dr. Hansmartin Schwarzmeier, Karlsruhe, an das Landeskirchliche Archiv abgegeben. Erfasst und verpackt wurde der Bestand von Felix Kräutl im Februar 2023. |