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    Landeskirchliches Archiv Stuttgart
    A - Württembergische Kirchenleitung
    B - Neuwürttembergische Kirchenstellen
    C - Bildungseinrichtungen und Seminare
    D - Private Nachlässe und Sammlungen
    D 124 Predigtnachlass Richard Essig
    D 125 Nachlass Erwin Stiefel
    D 126 Nachlass Willi Schweickhardt
    D 127 Nachlass Jürgen Quack
    D 128 Nachlass Karl Friedrich Fischer
    D 129 Nachlass Johann Gottlieb Daniel Höchstetter
    D 134 Nachlass Ulrich Fick
    D 136 Nachlass Dora Wehrli
    D 141 Nachlass Wilhelm Brick
    D 148 Nachlass Johannes Berger
    D 149 Sammlung Jürgen Murr
    D 150 Nachlass Kurt und Lisa Nägele
    D 151 Nachlass Ortwin Schweitzer
    D 152 Nachlass Johann Gottlieb Christaller
    D 153 Nachlass Martin König
    D 156 Nachlass Lore Mayer
    D 158 Nachlass Heinz Dauber
    D 159 Nachlass Harald Alexander Rogler
    D 160 Nachlass Wolf-Dieter Kohler
    D 161 Familienarchiv Denzel. Nachlass Meta Diestel und Heidi Denzel
    D 162 Sammlung Albrecht Rieber
    D 163 Nachlass Martin Ehmann zu den Strahlenbriefen der Nicaria
    D 164 Nachlässe Wenzelburger
    D 165 Nachlass Paul Knapp (1844-1917)
    D 166 Nachlass Walter Arnold
    D 168 Nachlass Joachim Boeckh

    Vollansicht Bestand

    Signatur: D 168
    Name: Nachlass Joachim Boeckh
    Laufzeit: 1916-1933
    Beschreibung: Joachim Georg Boeckh wurde am 3. September 1899 in Dinglingen bei Lahr als Sohn des Arztes Dr. med. Georg Boeckh geboren. Er studierte in Tübingen Evangelische Theologie und war 1923-1924 Vikar in Alfdorf, danach bis 4. März 1924 Vikar in Gaildorf. Auf eigenen Wunsch schied er zum 1. November 1924 aus dem württembergischen Kirchendienst aus.
    Ursprünglich mit der Bibelkreisarbeit verbunden, war er ab 1920 maßgebliches Gründungsmitglied des Bundes der Köngener. Er spaltete sich in den folgenden Jahren allerdings mit der von ihm geleiteten Jungmannschaft Königsbühl aufgrund inhaltlicher Differenzen von diesem Bund ab. Er betätigte sich in dieser Zeit auch schriftstellerisch im Sinne dieser Jugendbewegung.
    Nach dem Ausscheiden aus dem württembergischen Kirchendienst arbeitete er zunächst ein Jahr beim Franckh-Verlag (Kosmos-Verlag) im Bereich Jugendliteratur. 1926 bis 1931 war er Lehrer in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1931 brach er zu einer Reise in die Mongolei auf, die er allerdings nicht erreichte. Stattdessen arbeitete er dann von 1931 bis 1933 als Dozent für Deutsche Sprache und Literatur in der Wolgadeutschen Republik (UdSSR). Nach seiner Rückkehr begann er zunächst in Tübingen bei Professor Jakob Wilhelm Hauer, einem ehemaligen Bundesgenossen vom Bund der Köngener, eine Dissertation über Hölderlin, die er 1934 abbrach. 1934 bemühte er sich um die Wiederaufnahme in den württembergischen Kirchendienst (siehe Personalakte). In den Jahren 1934/1935 gab er die "Schulungstafeln für politische Erdkunde" heraus und zwischen 1937 und 1943 lehrte er im Landeserziehungsheim Odenwaldschule. Zwischen 1945 und 1949 war er Oberstudienrat und Leiter des Collegium Academicum der Universität Heidelberg. Im Anschluss daran folgte er einem Ruf an die Brandenburgische Landeshochschule Potsdam und übernahm dort die Professur für Neuere Deutsche Literatur. In den Jahren 1951/1952 lehrte er als Professor auch an der Humboldt-Universität Berlin. Ab 1954 war er Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften der DDR und zwischen 1956 und seiner Pensionierung 1961 Leiter der dortigen Arbeitsstelle für Literaturgeschichte. Er starb am 17. Juni 1968 in Potsdam-Babelsberg.

    Der Bestand beinhaltet vor allem Schriftverkehr mit anderen Personen und Jugendführern aus dem Bereich der damaligen christlich-evangelischen Jugendbewegung. Überliefert sind Schreiben vieler unterschiedlicher Absender an Boeckh. Besonders viele Schreiben sind für den Zeitraum von 1921 bis 1924 überliefert und zeugen von einer sehr aktiven Korrespondenz zwischen den Mitgliedern der Jugendbewegung.

    Der Bestand wurde 2022 anlässlich einer Augenscheinnahme von Archivaren der Rheinischen Landeskirche Außenstelle Boppard auf dem Pfarrramt in Bretzenheim (Rheinland-Pfalz) vorgefunden. Vermutlich gelangte er dorthin über den Pfarrer Hans-Christian Brandenburg (1927-2008), der um 1967 als Pfarrer in Bretzenheim tätig war. In dieser Zeit schrieb er sein Buch über den Köngener Bund (Die Brücke zu Köngen. Fünfzig Jahre Bund der Köngener, 1969). Er dürfte die Materialien für seine Recherchen ausgewertet haben. Wie er in den Besitz dieser Unterlagen gelangte ist unbekannt.
    Aufgrund des Bezugs zur württembergischen Landeskirche und zum Bund der Köngener nahm die Archivstelle Boppard der Rheinischen Landeskirche im Mai 2023 Kontakt mit dem Landeskirchlichen Archiv Stuttgart auf. Der Bestand wurde im Mai 2023 in Stuttgart übergeben.
    Bei der Erschließung wurden die Schriftstücke teilweise neu geordnet und sortiert. Die vorgefundene Ablage schien zwar ihre eigene Logik zu besitzen, so dass zwischen den einzelnen vorgefundenen Mappen nur wenig neu umgeordnet wurde. Allerdings musste die stark gestörte Chronologie der Ablage neu rekonstruiert werden, um die Nutzung des Bestandes zu erleichtern. Eine Nennung der identifizierten Absender im Enthält-Vermerk soll die Benutzung des Bestandes erleichtern. Nicht alle Absender der Schreiben konnten namentlich identifiziert werden. Oft waren nur die Vornamen angegeben, manchmal Spitznahmen, oder aber die Unterschriften waren nicht zu entziffern. Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Schreiben bestimmter Korrespondenzpartner auch in Verzeichnungseinheiten finden, die diese Personen nicht im Enthält-Vermerk aufführen. Die Enthält-Vermerke dienen in erster Linie der Orientierung über die Korrespondenzpartner.

    Siehe auch:
    - Bestand K 23 im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart
    - Personalakte, A 127, Nr. 346.

    Weitere Nachlassbestände zu Joachim Boeckh befinden sich im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde und im Staatsarchiv Leipzig.

    Literatur: Hans-Chrsitian Brandenburg, Die Brücke zu Köngen, Stuttgart 1969.
    Umfang: 2 Schatullen
    D 169 Nachlass Otto Mörike
    D 171 Nachlass Willi Lauk
    D 172 Nachlass Friedrich Jakob Philipp Heim
    D 173 Nachlass Paul Berner
    D 174 Genealogische Sammlung Heizmann
    D 175 Nachlass Georg Bayer
    D 177 Nachlass Eberhard Gramm
    D 178 Nachlass Wilfried Nill
    D 179 Nachlass Erwin Raaf
    D 180 Familiennachlass Gauger
    D 181 Nachlass Hans Ostmann
    D 185 Nachlass Gottlob Müller (1816-1897)
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