====== 1. Biogramm ======
Bernhard Reusch wurde am 17.12.1929 in Bad Urach als Sohn von Johannes Reusch, Oberlehrer in Urach und Leiter der dortigen altpietistischen Gemeinde, und seiner zweiten Ehefrau Marta Reusch, geborene Eberspächer, als zwölftes von insgesamt dreizehn Geschwistern geboren. Den Wunsch seit seiner Konfirmation Pfarrer zu werden, gab ihm sein älterer Bruder, Hans Reusch, welcher zunächst als Lehrer in der Zeit des Nationalsozialismus tätig gewesen war und in seiner Wehr gegen die Weltanschauung des NS-Regimes, diesen Beruf ablegte, um Pfarrer zu werden, was Reusch selbst dadurch überzeugte diese Laufbahn einzuschlagen. Nach Beendigung seiner Schulzeit an der Oberschule in Urach durchlief Reusch die in Württemberg seit jeher klassische theologische Laufbahn an den Seminaren in Maulbronn (1945-1947) und Blaubeuren (1947-1949), bis er in das theologische Stift in Tübingen (1950-1954) einzog, mit der seinerzeitigen Abweichung eines halbjährigen Praktikums als Erziehers im evangelischen Kinderheim Martinsheim in Altshausen (1.10.1949-30.10.1950). Als im Tübinger Stiftler (1950-1954), war Reusch Mitglied der Studentenverbindung Nicaria, wovon die Nicarenbriefe dieses Nachlasses zeugen. Zwei Semester (5. Und 6. Semester, 1952-1953) lang studierte er in Basel bei Karl Barth. Am 28.6.1954 legte er seine erste theologische Dienstprüfung ab. Reusch war nach Beendigung seines Studiums Vikar an den Stellen: Esslingen, 15.9.1954-24.4.1956; Stuttgart, 23.8.1956-15.1.1957 (Krankenhausvikar); Lukaskirche Ulm (15.1.1957-16.9.1957); Rottweil, 16.9.1957-9.4.1957 (Krankheitvikariat); Von 25.4.1956-24.7.1956 nahm er an einem Pfarrseminar in Stuttgart teil. Nach seiner 2. theologischen Dienstprüfung, am 9.6.1957, folgten weitere Vikarsstellen: In Tuttlingen (9.4.1958-30.4.1958) und Stuttgart-Mühlhausen (30.4.1958-30.11.1960). Pfarrer Bernhard Reuschs erste Pfarrstelle befand sich in der Gemeinde Ostdorf, und streckte sich über den Zeitraum 6.10.1960- 1.2.1970, in welchen die Errichtung eines Kindergartens und die Renovierung der Kirche fallen. Seine zweite Pfarrstelle, war die an der Föhrichskirche in Stuttgart-Feuerbach, 1.2.1970-1.5.1984, auch hier fallen die Renovierung der Gemeindekirche und die Errichtung eines Gemeindehauses mit Kindergarten an. Nebenbei war Reusch auch Religionslehrer und Krankenhauspfarrer in Feuerbach beschäftigt. Reuschs dritte und letzte Pfarrstelle in Dettingen/Erms, daurte vom 1.5.1984 bis zum 3.5.1993, wobei in Bernhard Reuschs Zeit nicht nur die Renovierung der Dettingen Stiftskirche, welche einen neuen Anbau und neue Fenster fällt, sondern auch die Erbauung des Kappishäuser Gemeindehaus. Am 1.6. 1993 emeritierte er. Reusch verbrachte seinen Lebensabend in Engstingen, wobei er dekanatsweit Vertretungsdienste, und Bibelstunden für den Ortsteil Kleinengstingen hielt. Am 12.3.2017 starb Bernhard Reusch in Kleinengstingen, Engstingen, wo er seit 1993 lebte. Bernhard Reusch war verheiratet. Das Paar hatte insgesamt 3 Kinder (Töchter).
====== 2. Bestandsbeschreibung und -geschichte ======
Der Nachlass Reusch umfasst zum größten Teil eine nahezu vollständige Sammlung der von ihm verfassten Predigten und Kasualansprachen (Taufen, Trauungen, Beerdigungen, sowie Ansprachen für Andachten und die Christenlehre); einen kleinen Bestand von Kassetten mit Tonaufnahmen von Bibelarbeiten Bernhard Reusch; sowie die sog. Nicarenbriefe, Verbindungsnachrichten aus der Zeit Reuschs bei den Nicaren; Seminararbeiten der Studienzeit in Tübingen und Basel; Unterlagen zu Jubiläen der Föhrichskirche, Stuttgart/Feuerbach; Schriftstücke aus der Pfarrzeit in Dettingen/Erms; sowie Unterrichtsunterlagen, Briefe, als auch das Festspiel „Der Maulbronner Herrgott aus der Seminarzeit in Maulbronn und Blaubeuren. Der Bestand wurde am 5. 9. 2017 von Reuschs ältester Tochter in die Obhut des Archives übergeben, und ist unter der Bestandssignatur D-207 verzeichnet.
====== 3. Quellen und Literatur ======
Personalakte Verzeichnis evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Württemberg. Hg. v. Evangelischen Pfarrverein in Württemberg e. v. Stuttgart (Ausgaben) 2016 und 2020.
Dieser Bestand wurde von David Constantin Berthele im Rahmen seines freiwilligen sozialen Jahres in den Monaten Oktober und November 2025 erfasst und verzeichnet. |